Montag, 23. November 2015

Wir haben das KZ überlebt - Zeitzeugen berichten von Reiner Engelmann [Rezension]





Beschreibung:

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: cbj (28. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570171973
ISBN-13: 978-3570171974
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 16,99 €

Inhalt:

Wer Überlebende des Holocaust trifft, spürt den Abgrund, der sie von anderen Menschen trennt. Sie waren in Auschwitz, Buchenwald, Dachau. Sie haben unsägliches Leid erfahren. Der Tod war ihr ständiger Begleiter. 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, ihre Erfahrungen für die Nachwelt zu dokumentieren. Im Gedenken an die Toten, aber auch für den Frieden in der Zukunft. Damit sich die Hölle auf Erden nicht wiederholt.

Reiner Engelmann hat Max Mannheimer, Esther Bejarano, Eva Mozes Kor und sieben weitere Zeitzeugen befragt und ihre Erinnerungen für Jugendliche aufgeschrieben. Ein erschütterndes Zeugnis und ergreifendes Mahnmal wider das Vergessen. Und zugleich ein zutiefst bewegendes Plädoyer für das Leben.

Mit schwarz-weiß Fotos und ausführlichem Glossar.

Rezension:

Ich hatte von Reiner Engelmann schon das Buch "Der Fotograf von Ausschwitz" gelesen und fand es schon sehr bewegend. Als ich dann dieses Buch von ihm gesehen habe musste ich es einfach haben. 
In diesem Buch gibt es verschiedene Zeitzeugen, die ihr schlimmes Schicksal schildern. Jeder Zeitzeuge hat seine eigene Weise, die grausamen Dinge, die ihm angetan wurden zu erzählen. Manchmal entdeckt man Parallelen, aber eines sticht deutlich hervor. Diese Menschen, die diese Grausamkeiten ertragen mussten, haben sich dadurch nicht unterkriegen lassen. Sie engagieren sich auf unterschiedlichen Wegen, damit diese schlimme Zeit niemals in Vergessenheit gerät. Sie erzählen Jugendlichen an Schulen von ihrem Leidensweg oder lassen das Erlebte von Autoren wie Reiner Engelmann niederschreiben. Bewundernswert ist ihre Kraft, die sie durch diese schwere Zeit geführt hat und wie sie es auf ihre persönliche Art und Weise verarbeitet haben. So ein Schicksal verfolgt einen ein Leben lang und ist nicht von heut auf morgen vergessen. Das wird bei diesen Berichten deutlich und ist auch mehr als verständlich. Ich war wirklich überrascht wie diese Personen trotzdem keinen Hass empfinden. Sie sehen ihre Aufgabe wohl eher darin, Menschen über ihr Schicksal aufzuklären und dafür zu sorgen, dass so etwas sich nie wieder wiederholt. 
Reiner Engelmann hat hier viele tolle Persönlichkeiten in sein Buch rein genommen und jedes Schicksal bewegt. Dazu hat man auch zu jeder Person ein Foto, was das ganze natürlich dem Leser noch ein Stück näherbringt. 
Ich konnte jedoch nicht das Buch in einem Stück lesen, immer wieder las ich ein anderes Buch zwischendurch. Denn dadurch das alle Personen ihr Erlebtes hintereinanderweg schildern wird es dann irgendwann zu viel. Manchmal hätte ich mir durchaus gewünscht noch mehr über eine Person zu erfahren, dass ein wenig in die Tiefe gegangen wird. Aber ich glaube, dass hätte auch den Rahmen gesprengt. 
Alles in allem ist es wichtig, dass jeder der sein Schicksal uns mitteilt, gehört wird. Und dieses ist für Jugendliche ein sehr wichtiges Buch, damit diese schlimme Zeit nicht vergessen wird.