Sonntag, 9. August 2015

Auf eine wie dich habe ich lange gewartet von Patrycja Spychalski [Rezension]

 
 
 

Beschreibung:

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: cbt (13. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570309738
ISBN-13: 978-3570309735
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 9,99 €


Inhalt:

Ab ans Ende der Welt, heißt es für Großstadtmädchen Laura – dort, wo sich höchstens die Wildgänse und Mamas neue Hühner gute Nacht sagen. Wie soll sie es da nur aushalten? Aber das piefige Kaff hat dann doch etwas zu bieten: Enzo, den süßen Neffen des Pizzeriabesitzers, und Irina, das hübsche, durchgeknallte Mädchen, mit dem Laura sich auf Anhieb versteht, Musik hört, am Bach herumliegt und … dann passiert es: Auf einer Party küsst Irina Laura – und Laura küsst Irina. Doch so unerwartet schön, so schrecklich verwirrend sind ihre Küsse auch. Bin ich lesbisch?, googelt Laura. Und wenn ja, warum dann dieses irre Kribbeln, wenn sie Enzo sieht?

Rezension:
 
Diese Buch zu beurteilen fällt mir gar nicht so leicht, wie ich ehrlich zugeben muss. Mir gefiel das Cover sehr gut und richtig an sprach mich die Thematik, die im Klappentext angesprochen wurde. Gerade da das Buch auch ab 14 Jahre ist, ist es eine Thematik die gut in diese Altersgruppe passt. Wenn Jugendliche gerade beginnen sich mit ihrer sexuellen Orientierung auseinanderzusetzen ist manchmal ein Roman wie dieser sicher hilfreich.
Laura ist ein Mädchen, was in ihrer Umgebung selbstsicher und gefestigt ist. Durch den Umzug ändert sich das, sie mag das ruhige Landleben zu Beginn überhaupt nicht und zieht sich auch ein wenig für sich zurück.
Ich fand ihren Charakter eigentlich ganz angenehm, auch wenn sie einerseits sehr erwachsen und auf der anderen Seite sehr unerfahren wirkt.
Irina war hingegen ein richtige Rebellin, die ihren Stil bereits gefunden hat. Aber auch sie hat ihre Geheimnisse.
Enzo, der männliche Part in dieser Geschichte, kam für mich leider etwas zu kurz und ich hätte gern mehr über ihn und seine Gedanken erfahren. Er nimmt in diesem Buch nur eine Nebenrolle ein, ganz gegen meiner Erwartung.
Die Geschichte liest sich angenehm und durch die große Schrift ist es auch schneller beendet als gedacht.
Seit dem Kuss mit Irina ist Laura, was ihre sexuelle Orientierung betrifft, verwirrt und versucht mehr darüber herauszufinden. Diese Selbstzweifel und den Weg der Findung hat die Autorin hier sehr gut vermittelt.
Leider muss ich sagen, ist das Ende für mich eher zweifelhaft. Der Leser wird vor ein ziemlich offenes und unbefriedigendes Ende gestellt. Natürlich könnte man sich nun seine eigenen Gedanken machen und dies als Freiraum bezeichnen, aber ich fand es eher schlecht. Irgendwie wirkt die sonst so schöne Geschichte ein wenig abgehackt.
Ich blieb daher mit Fragezeichen im Kopf zurück und war ein wenig enttäuscht.


Vielen Dank an den cbt Verlag für dieses Leseexemplar.